Die Europäische Kommission hat 1,2 Milliarden Euro bereitgestellt, um die Beteiligung von EU-Unternehmen an der Cloud-Technologie angesichts der Dominanz der US-Anbieter zu erhöhen.
Da die US-amerikanischen Cloud-Anbieter - allen voran das Trio AWS, Google und Microsoft - immer noch fast 80 Prozent des öffentlichen Cloud-Marktes auf dem alten Kontinent beherrschen, unterstützt die Europäische Kommission die europäischen Akteure finanziell. "Die Mitgliedstaaten werden bis zu 1,2 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln bereitstellen", erklärt die Kommission. "Mit diesem Betrag werden weitere 1,4 Mrd. EUR an privaten Investitionen mobilisiert, so dass sich die Gesamtinvestitionen in das Projekt auf rund 2,6 Mrd. EUR belaufen".
Diese Investitionen werden im Rahmen eines Großprojekts von gesamteuropäischem Interesse (IPCEI) getätigt, das den Cloud-Technologien gewidmet ist und im Frühjahr 2022 von Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, Ungarn und Spanien gemeinsam angemeldet wurde. Neunzehn Unternehmen sind an diesem IPCEI beteiligt, sowie mehr als 90 indirekte Partner (Start-ups, KMU, Großunternehmen usw.). Dazu gehören Atos, Capgemini, OVH und Orange in Frankreich, Telefonica in Spanien und Siemens in Deutschland. Die IPCEI-Cloud ist nichts Neues: Europa wird innerhalb von drei Jahren die Wiege der europäischen Staats-Cloud erblicken. Es bleibt abzuwarten, wie die Mittel in der Praxis verwendet werden und wer davon profitieren wird, denn die Kommission hat sich in dieser Frage besonders vage ausgedrückt.
Cloud-Ziele, um es vorsichtig auszudrücken
"Dieses IPCEI wird sich bemühen, Software zu entwickeln, um Cloud- und Edge-Funktionen verschiedener Anbieter zu integrieren, was im Fachjargon als Cloud-Edge-Multivendor-Kontinuum bezeichnet wird", heißt es in den Brüsseler Leitlinien. "Dies wird es mehreren Unternehmen ermöglichen, interoperable Cloud- und Edge-Dienste anzubieten, die für alle zugänglich sind. Durch die Entwicklung und Verwendung gemeinsamer Softwareblöcke wird die Interoperabilität gewährleistet und sichergestellt, dass die Datenzentren am Rande des Netzes für mehrere kompatible Dienstanbieter offen sind. Auf diese Weise können die Daten in unmittelbarer Nähe des Nutzers in völliger Sicherheit angemessen und nachhaltig verarbeitet werden".
Insgesamt sind diese Investitionen ein wichtiger Schritt in den Bemühungen der EU, ihre Cloud-Souveränität zu stärken. Sie können europäischen Unternehmen helfen, ihre Abhängigkeit von US-Anbietern zu verringern und ihre Wettbewerbsfähigkeit in der globalen Wirtschaft zu steigern.
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