Rekord bei den erneuerbaren Energien in Europa

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Portugal hat bekannt gegeben, dass es im Jahr 2023 einen neuen Rekord für die Erzeugung erneuerbarer Energien aufgestellt hat. Sie lieferten 61 % des in dem Pyrenäenland verbrauchten Stroms, teilte der nationale Energienetzbetreiber (REN) mit. Während der Gesamtstromverbrauch den höchsten Stand seit 2018 erreichte, machten nicht-erneuerbare Energien nur 19 % dieses Verbrauchs aus, da Portugal 20 % des 2023 benötigten Stroms importierte.

Mit insgesamt 31,2 Terawattstunden (TWh) erneuerbarer Energie erzeugte die Windenergie im vergangenen Jahr 25 % des in Portugal verbrauchten Stroms, vor der Wasserkraft (23 %), der Photovoltaik (7 %) und der Biomasse (6 %), heißt es in einer REN-Pressemitteilung weiter.

Mehr Staudämme und Solarenergie, weniger Gas

Was das Wachstum anbelangt, so verzeichnete die Stromerzeugung aus Wasserkraft den größten Anstieg (+70 %) nach einem Dürrejahr 2022. Die Photovoltaik (+43 %), begünstigt durch den allmählichen Anstieg der installierten Kapazität, folgt in der Liste der größten Produktionszuwächse.

Der Verbrauch von Erdgas, das auf dem Seeweg hauptsächlich aus Nigeria (42 %) und den USA (40 %) importiert wird, sank dagegen im Jahresverlauf um 21 % und erreichte damit den niedrigsten Stand seit 2014.

Deutschland überschreitet die 50 %-Marke bei den erneuerbaren Energien

Auch in Deutschland ist das Jahr 2023 mit einem starken Wachstum der erneuerbaren Energien verbunden. Im Jahr 2023 werden saubere Energiequellen "52 % des Stromverbrauchs" im Land abdecken, fünf Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr, so der BDEW, der deutsche Branchenverband der Energie- und Wasserwirtschaft, in einer Erklärung.

"Dies ist das erste Mal, dass diese Zahl die 50%-Marke übersteigt", fügte die Organisation mit Zufriedenheit hinzu. Besonders hoch war laut BDEW im Juli der Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien mit 59 %.

Erreicht wurden diese Werte vor allem durch einen Anstieg der erneuerbaren Energieerzeugung, die im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent zulegte. Vor allem die Offshore-Windenergie verzeichnete mit einem Plus von 13,4 % ein "Rekordjahr" und glich damit den deutlichen Rückgang der Offshore-Windstromerzeugung um 8,6 % aus. Die Photovoltaikproduktion wuchs um 4,6 % und erreichte im Juni mit 113,5 Milliarden Kilowattstunden sogar einen "historischen" Höchststand. Der Anteil der Kohle, der im vergangenen Jahr wegen des Abbruchs der russischen Gaslieferungen nach Deutschland aufgrund des Ukraine-Krieges gestiegen war, sank von 31,6 % im Jahr 2022 auf 26 % im Jahr 2023. Zwischen Januar und September 2022 wuchs die Produktion von Solarmodulen um 44 % gegenüber dem Vorjahr, nachdem sie im gleichen Zeitraum 2021 um 75 % gestiegen war.

Zur Erinnerung: Die deutsche Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 80 % des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sie Milliarden von Euro für Investitionen in die grüne Transformation der Wirtschaft bereitgestellt. Die Ökologisierung des Energiesektors geht über Deutschland hinaus. Mitte September verabschiedeten die Abgeordneten des Europäischen Parlaments ein Gesetz, mit dem der Anteil der erneuerbaren Energien am EU-Energieverbrauch bis 2030 nahezu verdoppelt werden soll. 27 Länder haben diesem Gesetz bereits zugestimmt, allerdings um den Preis einer Ausnahmeregelung für atomar erzeugten Wasserstoff, um Paris zu erfreuen.

Rekordzahlen aus Portugal und Deutschland zeigen, dass die erneuerbaren Energien einen immer wichtigeren Teil des europäischen Energiesektors ausmachen. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich fortsetzen, da die EU-Länder versuchen, ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

Jonathan Rowe

Jonathan Rowe

Der Schöpfer und Hauptautor der Website ist Jonathan Rowe. Trader und Investor mit langjähriger Erfahrung. Ein Absolvent des Massachusetts Institute of Technology mit mehr als einem Jahrzehnt Erfahrung in der Entwicklung von Anwendungen für Finanz- und Investmentinstitute.

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